Glaukom-Diagnostik

Unter Gesichtsfeld versteht man beim Blick auf einen zentralen Fixierpunkt den Bereich, der optisch im Raum wahrgenommen wird.

Die Gesichtsfelduntersuchung ist eine Funktionsanalyse, bei der gemessen wird, ob Ausfälle oder Einschränkungen im Gesichtsfeld existieren. Dazu werden an verschiedenen Stellen der Netzhaut Lichtpunkte angezeigt, die für den Patienten nur schwach zu erkennen sind. Der Patient schaut gerade aus und muss immer einen Knopf drücken, sobald ein Lichtpunkt wahrgenommen wird.

Die Untersuchung dauert mehrere Minuten. Es wird jeweils nur ein Auge untersucht, das andere Auge wird während der Untersuchung mit einer Augenklappe abgedeckt. Das Ergebnis der Gesichtsfelduntersuchung ist abhängig von der Mitarbeit und Konzentration des Patienten, liefert aber wichtige Hinweise auf bestehende Funktionsschäden bei Grünem Star oder bei Schäden der Sehbahn.

Die Dicke der Hornhaut hat einen Einfluss auf die gemessenen Augeninnendruckwerte. Bei einer Horn­haut, die dün­ner als 550 Mikrometer ist, wird ein zu nied­ri­ger Augen­in­nen­druck gemes­sen. Bei einer Horn­haut, die dicker als 550 Mikrometer ist, wird ein zu hoher Augen­in­nen­druck gemes­sen. Das bedeutet, dass bei Patienten mit dünner Hornhaut scheinbar normale Augeninnendruckwerte in Wirklichkeit bereits zu hoch sein können. Bei Patienten mit dicker Hornhaut können scheinbar zu hohe Augeninnendruckwerte in Wirklichkeit durchaus noch im Normalbereich liegen.

Mithilfe einer Hornhautdickenmessung, die meist nur ein einziges Mal durchgeführt werden muss, lässt sich ein individueller Korrekturfaktor berechnen, der es erst ermöglicht, die korrekten Augeninnendruckwerte zu bestimmen und zu interpretieren.

Bei Kindern ist eine Augeninnendruckmessung mit herkömmlichen Methoden häufig sehr schwierig und nicht selten ein traumatisches Erlebnis. Um unseren jüngsten Patienten eine möglichst schonende und schnelle, aber dennoch sehr genaue Augeninnendruckmessung zu ermöglichen, verwenden wir in unserer Praxis in der Saale Klinik Halle ein modernes Icare Tonometer.

Durch die OCT-Untersuchung können bereits frühe strukturelle Schäden durch den Grünen Star an Sehnerv und Netzhaut erkannt werden, noch bevor Gesichtsfeldausfälle auftreten.

Da bereits aufgetretene Schäden am Sehnerven nicht wieder rückgängig gemacht werden können, ist eine frühzeitige Diagnose und Einleitung einer wirkungsvollen Therapie beim Glaukom entscheidend.

Wurde bereits ein Glaukom festgestellt, so können mittels der OCT-Untersuchung sehr präzise Verlaufskontrollen durchgeführt werden. Sollte sich in der Verlaufskontrolle eine Zunahme der Schäden zeigen, muss die Therapie unter Umständen optimiert werden. 

Wir verwenden die Glaukom Modul Premium Edition von Heidelberg Engineering, die eine umfassende Analyse des Sehnervenkopfes, der Nervenfaserschicht und der Ganglienzellschicht bietet. Dabei werden spezielle Scanmuster hochpräzise auf die anatomischen Strukturen ausgerichtet, die für die Glaukomdiagnostik besonders relevant sind.

Die Daten werden dann automatisch mit einer Referenzdatenbank gesunder Augen verglichen. Durch die AutoRescan Funktion lassen sich bei Verlaufskontrollen die Messungen an exakt denselben Stellen und anatomischen Strukturen des Augenhintergrundes wiederholen. Hierdurch lassen sich selbst kleinste strukturelle Veränderungen im Zeitverlauf zuverlässig erkennen.