Erkrankungen früh & genau erkennen: lange, bevor der Patient selbst Symptome bemerkt.
Erkrankungen früh & genau erkennen: lange, bevor der Patient selbst Symptome bemerkt.

Refraktive- und Hornhaut-Diagnostik

Wir verwenden den IOLMaster 500, um vor der Operation des Grauen Stars (Katarakt) bzw. vor einem refraktiven Linsenaustausch (RLA) Messdaten vom Auge zu sammeln. Durch diese Messungen, die viel präziser sind als die früher üblichen Ultraschallmessungen, kann dann exakt berechnet werden, welche Stärke eine Kunstlinse haben muss, damit die gewünschte Zielrefraktion nach der Operation erreicht wird. Für die Berechnung der Kunstlinsenstärke sind vor allem die Länge des Auges sowie die Brechkraft der Hornhaut maßgebend.

Das VERION-System wird von uns bei allen torischen Kunstlinsenimplantationen eingesetzt, um zu gewährleisten, dass die torische Linse während der Operation exakt in der gewünschten Achse positioniert wird. So lässt sich ein optimales Refraktionsergebnis erreichen. Eine höhere Präzision dieses Eye-Tracker-Systems im Vergleich zu herkömmlichen Methoden wird vor allem auch dadurch erreicht, dass während der Operation auftretende Rotationsbewegungen des Auges ausgeglichen werden. Die errechnete Zielachse wird dem Operateur in das Operationsmikroskop gespiegelt und direkt auf das Patientenauge projiziert. So kann dann der Operateur die Kunstlinse punktgenau auf die Zielachse ausrichten.

Vor allen refraktiven Eingriffen, insbesondere vor laserchirurgischen Eingriffen (LASIK), sollte eine Pupillometrie durchgeführt werden. Das Gerät misst die Größe der Pupillen bei unterschiedlichen Beleuchtungsverhältnissen (Tageslicht, Dämmerung und Dunkelheit). Sind die Pupillen insbesondere unter Dämmerungsbedingungen größer als der Bereich der Hornhaut, der während der LASIK behandelt werden soll, kann es zu Doppeltsehen und Blendungsphänomenen kommen, die die Sehqualität erheblich beeinträchtigen können. Bei Pupillen von > 8 mm Durchmesser unter Dämmerungsverhältnissen würden wir von einem laserchirurgischen Eingriff abraten und alternative Behandlungsoptionen besprechen.

Mit dem Endothelzellmikroskop lassen sich berührungsfrei Aufnahmen der Zellen an der Innenseite der Hornhaut (Endothel) erstellen und deren Zelldichte bestimmen. Die Endothelzellen sind sehr empfindlich und haben die Aufgabe, Wasser aus der Hornhaut abzupumpen, um die Transparenz der Hornhaut aufrechtzuhalten. Bei bestimmten Hornhauterkrankungen, wie z. B. der Fuchs’schen Endotheldystrophie kommt es zu einem Untergang der Endothelzellen, der mithilfe des Endothelzellmikroskops dokumentiert werden kann. Patienten mit phaken Intraokularlinsen (ICL) empfehlen wir eine jährliche Kontrolle der Endothelzelldichte.

Die Pentacam ist eine routierende Spezialkamera, die per Scheimpflug-Technik die Hornhaut an über hunderttausend Punkten computergesteuert vermisst und eine landkartenartige Darstellung der Hornhautvorderfläche, der Hornhautrückfläche und der Hornhautdicke erlaubt. Auch die Tiefe der Vorderkammer des Auges und die Weite des Kammerwinkels lassen sich über 360° darstellen.

Mithilfe der Pentacam lässt sich feststellen, wie stark die Hornhaut verkrümmt ist und ob es sich hierbei um eine gleichmäßige (reguläre) oder ungleichmäßige (irreguläre) Hornhautverkrümmung handelt.

Pentacam-Messungen sind die wichtigste Untersuchung zur Diagnose und Bestimmung des Stadiums eines Keratokonus. Durch Verlaufsuntersuchung mit der Pentacam-Kamera kann ein Fortschreiten des Keratokonus dokumentiert und die Indikation für ein UVA-Crosslinking gestellt werden.

Für alle hornhautchirurgischen Eingriffe, insbesondere für LASIK, PRK aber auch PTK, sind Pentacam-Untersuchungen zur Beurteilung der Hornhautoberfläche und der Dicke der Hornhaut heute Standard. Erst die Pentacam-Untersuchung ermöglicht die Wahl der besten Behandlungsoption für den Patienten.

Nach Implantation einer ICL kann mithilfe von Pentacam-Messungen exakt der Abstand zwischen ICL-Rückfläche und Vorderfläche der natürlichen Linse (Vault) bestimmt werden. ICL Patienten empfehlen wir, eine Pentacam-Untersuchung einmal pro Jahr durchführen zu lassen.

Mit der sogenannten Wellenfrontmessung lassen sich Abbildungsfehler höherer Ordnung messen, die bei einer LASIK mitkorrigiert werden können.