Fehlsichtigkeiten des Auges

Für scharfes Sehen muss das ganze Auge mit Hornhaut, Linse und Netzhaut perfekt zusammenspielen. Ein fehlsichtiges Auge ist vergleichbar mit einer Kamera, die unscharfe Aufnahmen macht, weil die Brennweite nicht richtig eingestellt ist.


Formen der Fehlsichtigkeit

Verschiedene Arten von Fehlsichtigkeiten entstehen, wenn das Licht nicht korrekt auf der Netzhaut fokussiert wird.

Normalsicht

Bei einem normalsichtigen Auge werden parallel einfallende Lichtstrahlen von Hornhaut und Linse so gebrochen, dass sie auf der Netzhaut zusammenlaufen und fokussiert werden. Millionen von Fotorezeptoren wandeln dann die Lichtsignale in elektrische Impulse um, die über den Sehnerven an das Gehirn weitergeleitet und dort zu Bildern verarbeitet werden. Durch die Verformbarkeit und Elastizität der Linse kann der Mensch bis etwa zum 45. Lebensjahr problemlos von der Ferne in die Nähe zoomen und alle Entfernungen stufenfrei scharf einstellen.

Kurzsichtigkeit

Kurzsichtige Menschen sehen nur in der Nähe scharf, weiter entfernte Objekte werden verschwommen abgebildet. Das einfallende Licht wird so gebrochen, dass der Brennpunkt vor der Netzhaut liegt. Grund dafür ist in der Regel ein zu lang geformter Augapfel.

Weitsichtigkeit

Unter Weitsichtigkeit (Hyperopie) leidende Menschen sehen in der Ferne meist besser als in der Nähe. Ein weitsichtiges Auge ist zu kurz geformt und kann das einfallende Licht nicht stark genug brechen. Der Brennprunkt liegt hinter der Netzhaut und verursacht dadurch den Sehfehler.

Hornhautverkrümmung

Eine Fehlsichtigkeit kann auch aus einer ungleich gekrümmten Hornhaut (Astigmatismus) resultieren. Die Hornhaut ist in diesem Fall nicht wie eine Kugel geformt, sondern meist eiförmig gekrümmt, so dass ein Lichtkreis auf der Netzhaut als Ellipse abgebildet wird.

Altersweitsichtigkeit

Altersweitsichtigkeit (Presbyopie) – diese Form der Fehlsichtigkeit tritt meist ab dem 45. Lebensjahr auf. Die körpereigene Linse verliert immer mehr an Elastizität und es wird immer schwieriger, nahegelegene Objekte scharf zu fokussieren. Mit  zunehmendem Lebensalter wird die Nahsicht immer schlechter und die Arme beim Lesen müssen immer weiter weggehalten werden, um den Text noch scharf sehen zu können. Jeder Mensch wird früher oder später presbyop.