Netzhaut- und Glaskörper-Diagnostik

Das Amsler Gitter ist ein guter Test, der wichtige Hinweise auf mögliche Veränderungen der Netzhaut gibt und auch zuhause von den Patienten durchgeführt werden kann.

Zum Selbstausdruck können sie sich hier den PDF Amsler-Gitter-Test herunterladen.

Anleitung zur Verwendung des Amsler-Gitter-Tests:

  • Wenn Sie eine Brille oder Kontaktlinse­n verwenden, benutzen Sie diese bitte auch beim Test.
  • Testen Sie das rechte und das linke Auge getrennt – halten Sie z. B. das andere Auge mit der Hand zu.
  • Halten Sie das Amsler-Gitter auf Lesedistanz (ca. 30 cm).
  • Fixieren Sie den schwarzen Punkt in der Mitte.
  • Beurteilen Sie nun, wie die Linien rund um den schwarzen Punkt aussehen.
  • Wiederholen Sie den Test mit dem anderen Auge.
  • Sehen Sie verzerrte, verbogene oder verschwommene Linien oder erscheinen Ihnen die Linien unterbrochen oder fehlen sie sogar ganz, sollten Sie Ihren Augenarzt aufsuchen.

Mit diesem modernen Bildgebungsverfahren lassen sich die einzelnen Schichten der Netzhaut darstellen. Die Untersuchung dauert wenige Minuten und Ihr Auge wird bei der Untersuchung nicht berührt. Mit Hilfe einer schwachen, vollkommen unschädlichen Lichtquelle wird Ihre Netzhaut abgetastet und im Querschnitt dargestellt.

Wir verwenden ein Spectralis OCT der Firma Heidelberg Engineering. Das Gerät merkt sich den Verlauf der Blutgefäße der Netzhaut, so dass bei Folgeuntersuchungen die Schnittbilder wieder an exakt der gleichen Stelle der Netzhaut gemacht werden wie bei der Eingangsuntersuchung. So lassen sich frühzeitig und sicher auch minimale Veränderungen der Netzhaut im Mikrometerbereich feststellen.

Mit der Fluoreszenzangiografie lassen sich krankhafte Gefäßveränderungen darstellen. Hierzu wird ein gelber Farbstoff, Fluoreszein, in eine Armvene gespritzt. Der Farbstoff verteilt sich in allen Blutgefäßen des Körpers und kommt nach wenigen Sekunden auch in den Gefäßen der Netzhaut an. Nach Anregung des Farbstoffes mit blauem Licht lassen sich Aufnahmen der Blutgefäße machen. Gefäßerkrankungen oder eine mangelhafte Durchblutungen von Bereichen der Netzhaut können so sehr gut dargestellt werden.

Die Fluoreszenzangiografie war lange die wichtigste Untersuchungsmethode (Goldstandard) bei Netzhauterkrankungen. Heute ist die Fluoreszenzangiografie vor allem bei der Diagnosestellung noch sehr wichtig. Für Folgeuntersuchungen sind die Informationen, die die Optische Kohärenztomografie liefert, häufig ausreichend, um die Erkrankung adäquat zu behandeln.

Verwendet man das blaue Licht, dass auch bei der Fluoreszenzangiografie zum Einsatz kommt, ohne dass vorher ein Farbstoff injiziert wird, so lässt sich eine sogenannte Autofluoreszenz-Aufnahme der Netzhaut generieren.

Das Autofluoreszenzsignal wird hervorgerufen durch Lipofuszin, einem Abbauprodukt des Sehzyklus, das sich im Laufe des Lebens im Retinalen Pigmentepithel der Netzhaut einlagert.

Netzhautveränderungen verursachen verschiedene Arten von Autofluoreszenz-Mustern, die für die Diagnosestellung und die Verlaufsdokumentationen von bestimmten Netzhautveränderungen sehr hilfreich sein können.

Bei der geografischen Atrophie, einem Spätstadium der trockenen AMD, stellt sich beispielsweise der Netzhautbereich mit abgestorbenen Sinneszellen dunkel dar.

Das Video (Quelle: Heidelberg Engineering) von Prof. Wolf, Universitäts-Augenklinik Bern, zeigt die Zunahme einer geografischen Atrophie über 4 Jahre. Das Wachsen des dunklen Bereiches mit abgestorbenen Sinneszellen lässt sich in den Autofluoreszenzaufnahmen eindrucksvoll mitverfolgen.

Veröffentlichung Dr. Tobias Duncker:
Fundusautofluoreszenz zur Diagnose von Netzhauterkrankungen

Bei der Fotografie des Augenhintergrundes (Fundusfotografie) werden mit einer speziellen Kamera Farbaufnahmen der Netzhaut oder des Sehnervens erstellt. Dokumentierte Veränderungen können später mit dem aktuellen Befund verglichen werden und erlauben Rückschlüsse über den Krankheitsverlauf. Fundusfotos sind z. B. zur Dokumentation von Leberflecken (Nävi) am Augenhintergrund sinnvoll, um eine Veränderung des Befundes auszuschließen.

Mit einer Ultraschall-Untersuchung kann das Augeninnere immer dann näher untersucht werden, wenn die Netzhaut und der Augenhintergrund bei der Spaltlampenuntersuchung nicht mehr eingesehen werden können, beispielsweise durch eine dichte Linsentrübung oder eine Blutung im Glaskörperraum. Sollte der Verdacht auf einen Tumor am hinteren Teil des Auges bestehen, kann die verdächtige Stelle per Ultraschall ebenfalls näher untersucht werden.