Ambulante Hornhauttransplantation (Keratoplastik)

Am Institut für Augenheilkunde Halle können Sie sich Ihre Hornhaut ambulant transplantieren lassen. Unseres Wissens sind wir die einzige operative Einrichtung, die dies in Mitteldeutschland so anbietet. International ist dies überhaupt nicht unüblich: In den USA werden in der Regel Hornhauttransplantationen ambulant durchgeführt und die Patienten auch ambulant nachversorgt. In Holland werden in Rotterdam seit 10 Jahren lamelläre Keratoplastiken ebenfalls ambulant durchgeführt.


Unsere Transplantationsverfahren

Grundsätzlich bieten wir Ihnen sämtliche gegenwärtig praktizierten Transplantationsverfahren der Hornhaut in einem ambulanten Ablauf an.

Ganz oberflächliche Vernarbungen oder Unregelmäßigkeiten der Hornhautoberfläche behandeln wir mit der PHOTOTHERAPEUTISCHEN KERATEKTOMIE (PTK), bei der mit dem Excimer-Laser die obersten Hornhautschichten verdampft werden, um so die Hornhaut wieder transparent zu machen.

Tiefergehende Narben, die jedoch nicht bis zur inneren Zellschicht reichen, dem Endothel, werden mit einer tiefen lamellären Keratoplastik versorgt, so z. B. ein Keratokonus III, der nicht mehr kontaktologisch auskorrigiert werden kann.

Hornhauterkrankungen, die alle Schichten der Hornhaut betreffen, werden mit einer durchgreifenden, perforierenden Keratoplastik operiert. Wir benutzen hierfür das geführte Trepansystem nach Krumeich, das für die Geringhaltung des postoperativen Astigmatismus am besten geeignet ist, da es sowohl Spender als auch Empfänger von oben, also von epithelial mit dem gleichen kreisförmigen Schneidinstrument (Trepan) präpariert.

Handelt es sich um eine Erkrankung nur der inneren Zellschicht der Hornhaut, des Endothels, oder der Descemet-Membran mit Endothel, dann kommt eine DMEK, eine isolierte Transplantation von Descemet und Endothel infrage. Auch dieser in Rotterdam entwickelte Eingriff wird bei uns ambulant durchgeführt.

Bei komplikationsfreiem Verlauf können bereits einige Tage bis Wochen nach der DMEK schon Visuswerte ohne Brille um 0,5 (50 %) erreicht werden. Die im Langzeitverlauf erzielbare Sehfähigkeit (bis 100 %) steht dem statistisch erreichbaren Visus nach einer perforierenden Keratoplastik mit Kontaktlinsenkorrektur in nichts mehr nach. Jedoch kommen die Patienten viel schneller auf einen verwertbaren Gebrauchsvisus. Dies ist umso wertvoller, weil mit den endothelialen Transplantationen keine wesentliche Hornhautverkrümmung (Astigmatismus) induziert wird.

Eine neue Indikation zur DMEK stellen auch alle Re-Keratoplastiken dar, bei denen die Endothelschicht unzureichend geworden ist. Hier wird mit einer DMEK selektiv ein neues Endothel von hinten auf das alte Transplantat aufgelegt, ohne dieses auszutauschen. Hierzu sind bereits ermutigende Ergebnisse international veröffentlicht und wir können dies aus eigener Erfahrung nur bestätigen.